Entrüstung über die Entscheidung zum Abbau tausender Arbeitsplätze

Gesamt- und Standortbetriebsrat haben kein Verständnis für die Entscheidung von Ford Europa, erneut und zum vierten Mal in Folge Arbeitsplätze in Europa und mehrheitlich in Deutschland zu vernichten.

Von 2018 bis 2020 wurden bereits über 5400 Arbeitsplätze in Deutschland abgebaut.

2022 hat Ford entschieden, die Fahrzeugfertigung in Saarlouis 2025 einzustellen und damit weitere 4200 Stellen zu streichen. Hinzu kommt noch der aktuell stattfindende Abbau von 2300 Arbeitsplätzen bis Ende 2025 in Köln, der aus der Vereinbarung Ford Future resultiert. In dieser Vereinbarung vom Februar 2023 konnte der Gesamtbetriebsrat den Beschäftigten Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen bis zum 31.Dezember 2032 sichern.

Am Mittwoch, den 20. November 2024 informierte der Ford-Konzern den europäischen Betriebsrat über Abbaupläne des Unternehmens. Es sollen weitere 4000 Arbeitsplätze in Europa bis Ende 2027 abgebaut werden, davon allein 2900 Arbeitsplätze in den beiden Kölner Standorten. In England sollen 800 Arbeitsplätze abgebaut werden. Im Rest von Europa sollen insgesamt weitere 300 Arbeitsplätze entfallen. Der Abbau in Köln soll alle Bereiche betreffen.

„Wir lehnen diesen massiven Stellenabbau ab. Die aktuellen Pläne stellen einen klaren Bruch der geltenden Vereinbarung vom Februar 2023 dar. Wir erwarten, dass diese von der Geschäftsführung eingehalten wird. Die Belegschaft braucht eine langfristige Perspektive. Immer weiterer Personalabbau ist keine nachhaltige Geschäftsstrategie.“, betont Benjamin Gruschka, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates. „Ford Europa hat heute den Abbauplan veröffentlicht, ohne den Gesamtbetriebsrat vorab zu informieren. Diese Missachtung der Sozialpartnerschaft haben wir so in Deutschland noch nicht erlebt“

Über die konkreten Bereiche, die in Deutschland vom Abbau betroffen sind, wird die deutsche
Geschäftsführung am Donnerstag, den 21. November 2024 im Wirtschafsausschuss Auskunft geben. Im Anschluss werden der Gesamtbetriebsrat sowie die Betriebsratsgremien der beiden Kölner Standorte den Abbauplan beraten und die nächsten Schritte besprechen.
Benjamin Gruschka, Betriebsratsvorsitzender des Standortes Köln Niehl/Merkenich und Kerstin Packert, Betriebsratsvorsitzende FCSD werden die gesamte Belegschaft in Köln am Mittwoch, den 27. November 2024 um 9.45 Uhr in einer gemeinsamen zusätzlichen Betriebsversammlung in Köln umfassend informieren.

Im Anschluss an die Betriebsversammlung findet eine Pressekonferenz gemeinsam mit der IG Metall statt.

Pressemitteilung des
Gesamtbetriebsrat der Ford-Werke GmbH

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