Nach der heutigen Betriebsversammlung ist eines klar, weder die deutsche
Geschäftsführung noch das europäische Management hat einen Plan für Ford in Europa.
Außer wiederholter Bekundungen, dass der europäische PKW-Markt ihnen wichtig sei,
und einer vagen Absicht, die Modell Palette irgendwann wieder hochzufahren, geben sie
der Belegschaft keine belastbare Hoffnung auf eine langfristige Perspektive.
„Allerdings wäre es auch fraglich, ob die Belegschaft den womöglich falschen
Versprechungen geglaubt hätte“, sagt Kerstin Klein, 1. Bevollmächtigte der IG Metall
Köln-Leverkusen, „denn auch das ist mit der heutigen Versammlung klar geworden,
etliche Zusagen aus der im letzten Jahr abgeschlossenen „Ford Future“ Vereinbarung,
werden seitens Ford wohl nicht eingehalten. Mit dem Abbauprogramm, das Ford gerne
haben möchte, würde aus unserer Sicht einzig und allein die Zerlegung des Standorts
Köln beginnen. Das wäre aus unserer Sicht dann ein Sterben auf Raten.“
Was das für die Zukunft der gesamten Region, für Zulieferer, Dienstleister, Kunden
bedeuten würde, möchten wir uns gar nicht ausmalen. Vom Bäcker über die Dönerbude,
von der Friseurin bis zur Steuerberaterin, es würde wesentlich mehr Menschen treffen
als die 12.000 Kolleginnen und Kollegen im Werk selbst. Die kommunalen Kassen, der
Wohlstand der Region würden dadurch gefährdet. Köln braucht Ford und Ford braucht
Köln.
David Lüdtke, Vertrauenskörperleiter der Ford Werke Köln fordert: „Deshalb muss Ford
jetzt ernsthaft ein tragfähiges Zukunftskonzept mit dem Betriebsrat ausarbeiten, gute
Ideen dazu haben Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen zusammengetragen.
Wenn das nicht passiert, macht es auch keinen Sinn, auf irgendwas zu verzichten, oder
einem weiteren Personalabbau zuzustimmen.
Als IG Metall werden wir die Forderungen des Ford Betriebsrates unterstützen und dem
Gremium den Rücken stärken. Wir sind gut aufgestellt und erfahren gerade eine große
Welle der Solidarität. Dafür sind wir sehr dankbar. Wir kennen das Instrumentarium in
einer solcher Auseinandersetzung und werden nicht zögern der Belegschaft das richtige
Ventil zu geben, um ihrer Wut Luft zu machen.“
„Wir bleiben Ford! Gemeinsam weiterkämpfen für Köln“
Pressemitteilung der
IG Metall Köln-Leverkusen