Tarifkommission stellt Antrag auf Urabstimmung!

Sozialtarifverhandlungen bei Ford verschärfen sich weiter!
Arbeitgeber fordert Aufgabe des Kündigungsschutzes

Seit dem 27. März laufen am Kölner Standort die Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag, dazu sagt Benjamin Gruschka, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates: „Wir konnten in 10 Verhandlungsterminen zwar einen groben Rahmen für die Restrukturierung abstecken, aber in den wichtigsten Eckpunkten zu einem tragfähigem Zukunftskonzept, möglichen Betriebsübergängen, Insolvenzschutz und Abfindungskonditionen liegen wir für eine Gesamtlösung noch viel zu weit auseinander. Hinzu kommt, dass der Arbeitgeber vom Betriebsrat eine Aufgabe des betriebsbedingten Kündigungsschutzes bis 2032 fordert. Auch wenn der Kündigungsschutz durch eine in den kommenden Jahren mögliche Insolvenz bereits unternehmensseitig in Frage gestellt wurde, sind wir dazu nicht ohne weiteres bereit. Im Rahmen der „Ford Future-Abbauprogramme“ hat die Belegschaft dafür einen hohen Preis bezahlt.“

„Wir werden nun die Geschwindigkeit aus den Verhandlungen herausnehmen und den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen müssen“, fügt Kerstin Klein, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Köln-Leverkusen, hinzu. „In der morgigen Vorstandssitzung der IG Metall wird die Entscheidung darüber fallen, ob wir zu diesem Zwecke die Kölner Ford- Belegschaft zu einer Urabstimmung über befristete und unbefristete Streiks aufrufen dürfen. Das Streikrecht ist ein hohes Gut und wir setzen es als IG Metall mit viel Augenmaß ein. An diesem Punkt der Auseinandersetzung wird es aber ohne dieses
Druckmittel kein gutes Ergebnis geben.“

Sofern der IG Metall Vorstand seine Zustimmung gibt, soll kurzfristig eine Urabstimmung erfolgen. „Wir sind auf alle Szenarien vorbereitet und vertrauen darauf, dass die Belegschaft bereit ist zu kämpfen“, erklärt David Lüdtke, Vertrauenskörperleiter Ford Niehl/Merkenich. „Wir dürfen uns als Belegschaft nicht von der Arbeitgeberseite in einen schlechten Kompromiss zwingen lassen. Dem müssen wir nun unsere Stärke entschlossen entgegensetzen und unsere Stärke ist Solidarität!“

„Solidarität erfahren wir auch von vielen Menschen und Institutionen außerhalb des Betriebes“, ergänzt Frank Koch, Vertrauenskörperleiter Ford FCSD. „Wer unseren Kolleginnen und Kollegen Kraft für den anstehenden Arbeitskampf geben möchte, ist herzlich eingeladen am 1. Mai gemeinsam mit uns auf die Straße zu gehen. Wir treffen uns um 12 Uhr auf dem Hans-Böckler-Platz und können alle Unterstützung gebrauchen!“

„Wir bleiben Ford! Gemeinsam weiterkämpfen für Köln“

Pressemitteilung der IG Metall Köln-Leverkusen

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